Viel teurer

Der Stadtrat von Luzern behauptet, die Baukosten für das neue Theater würden bei 130 Millionen Franken liegen. Ein Gegner des Projekts hat jedoch mithilfe einer detaillierten Berechnung Zweifel an dieser Zahl geäussert. Er argumentiert, dass bereits der Planungskredit von 13,8 Millionen Franken darauf hindeute, dass die tatsächlichen Baukosten deutlich höher ausfallen werden.

Gemäss seiner Analyse ergibt sich eine sogenannte honorarberechtigte Bausumme von rund 287,5 Millionen Franken. Diese Zahl leitet er aus dem Anteil der Planungskosten ab, die gemäss SIA-Honorarordnung typischerweise etwa 4,8 Prozent der Baukosten betragen. Die Verhältnismässigkeit zwischen Planungskosten und Gesamtkosten wird so zur Grundlage seiner Argumentation.

Darüber hinaus macht er auf weitere Kostenpunkte aufmerksam, die zusätzlich zur honorarberechtigten Bausumme anfallen. Dazu gehören:

Honorare (ca. 16%)

Baunebenkosten (ca. 3,1%)

Mehrwertsteuer (8,1%)

Unter Berücksichtigung aller dieser Kosten steigen die tatsächlichen Baukosten nach seiner Berechnung auf rund 374 Millionen Franken (genau: 373,8 Millionen). Dies ist fast das Dreifache der vom Stadtrat angegebenen Baukosten von 130 Millionen. Die Berechnung basiert dabei auf den standardisierten Kostenrelationen im Bauwesen und lässt sich klar nachvollziehen. Zusätzliche Kostenfaktoren wie Teuerung, schwieriger Baugrund und allfällige Sonderwünsche sind in dieser Berechnung noch nicht einmal berücksichtigt.

Diese Analyse wirft zwei zentrale Fragen auf:

  • Ist der Planungskredit von 13,8 Millionen massiv überhöht?
  • Oder sind die vom Stadtrat geschätzten Baukosten von 130 Millionen unrealistisch tief angesetzt?

In beiden Fällen wären die Stimmberechtigten nicht korrekt informiert. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und fordern eine kritische Überprüfung des Projektes, bevor die Stimmberechtigten über den Planungskredit entscheiden müssen.

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