Parole gefasst

Juso ist gegen neues Luzerner Theater

Juso/Zentralplus

Die Juso Luzern hat an ihrer Mitgliederversammlung die Nein-Parole für die Abstimmung über den Projektierungskredit für das neue Luzerner Theater beschlossen. Die Jungpartei kritisiert in einer Medienmitteilung das Betriebskonzept und vermisst eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Rolle des Theaters in der lokalen Kunst- und Kulturlandschaft. Laut Juso-Präsident Valentin Humbel sei das Budget unrealistisch und belaste langfristig die alternative Kunstszene in Luzern.

Das Betriebskonzept strebe eine massive Steigerung des Eigenfinanzierungsgrads von 19 auf 31 Prozent und einen Zuwachs der Besucher von 60’000 auf 100’000 Personen jährlich an. Die Juso glaube nicht, dass diese Ziele erreicht werden könnten. Sie kritisiere auch, dass mehr Aufführungen geplant seien, was mit den aktuellen Arbeitsbedingungen der Künstlerinnen und Künstler schwer umsetzbar sei. Ausserdem könnten die hohen Mietpreise für Räume lokale Künstler und Vereine ausschliessen.

«Offenheit ist Programm» in Frage gestellt

Auch das angekündigte Konzept «Offenheit ist Programm» sehe die Juso kritisch. Die geplante Infrastruktur widerspreche der Idee eines «Hauses für alle». Abgesehen vom Foyer unterliege der Aufenthalt einem Konsumzwang und die Barrierefreiheit sei unzureichend. Zudem ginge durch den Bau ein Grossteil des Theaterplatzes als öffentlicher Raum verloren, was der Inklusion und Zugänglichkeit widerspreche.

Die Juso Luzern fordere eine grundlegendere Diskussion über die Rolle und Struktur des Theaters, bevor ein solches Projekt realisiert werde.