Safranzunft will Bärteliessen im neuen Theater

Neues Theater: Safran-Zunft uneins

Komitee, Luzerner Zeitung

Die Zunft zu Safran war 1839 Hauptaktionärin beim Bau des Theaters und genoss dafür ein Nutzungsrecht für ihr Bärteliessen. Beim geplanten Neubau will sie wieder mitmischen - doch braucht es dafür wirklich ein neues Haus?

Die Meinungen zum 200-Millionen-Projekt eines neuen Luzerner Theaters gehen auseinander – sogar innerhalb der ehrwürdigen Safran-Zunft. Zwar hofft Zunftmeister Daniel Widmer auf eine Rückkehr des traditionellen Bärteli-Essens ins Theater nach über 120 Jahren Absenz. Doch ob es dafür gleich einen Neubau für geschätzte 200 Millionen Franken braucht?

Immerhin: Geschickt weiss die Zunft auch diesmal wieder ihre «Gemeinnützigkeit» ins Spiel zu bringen. Schon 1839 half sie mit dem Verkaufserlös ihres Zunfthauses als Hauptaktionärin, das Theater zu ermöglichen. Im Gegenzug erhielt sie ein «Stubenrecht» für ihr jährliches Gelage.

Heute muss die Zunft dafür Miete im KKL bezahlen – für Widmer ein untragbarer Zustand. Dabei geht fast vergessen, dass die Zunft mit dem Nölliturm durchaus über eigene Räumlichkeiten verfügt. Nur leider ohne Lift.

So mutet es etwas eigennützig an, wenn das 200-Millionen-Projekt nun plötzlich als willkommene Gelegenheit herhalten soll, das alte «Stubenrecht» wieder aufleben zu lassen.