Ein Schelm, wer Böses denkt
Plötzlich wieder Operette
Peter Rüegger
Die Kontroverse um die Theaterabstimmung in Luzern dreht sich vor allem um Geld und Architektur. Doch was ist eigentlich mit der Kultur? Der Fritschivater 2024, Daniel G. Widmer, will den Fokus wieder mehr auf die Inhalte lenken. Auch Leser Peter Rüegger erinnert daran, wie wichtig populäre Stücke und Operetten für das Luzerner Theater sind – und wundert sich über deren plötzliche Rückkehr ins Programm kurz vor dem Urnengang.
Der Fritschivater 2024, Daniel G. Widmer, möchte bei der Kontroverse um die Theater-Abstimmung den Fokus mehr auf die Kultur richten statt aufs Geld und die Architektur.
Machen wir dies: Wer erinnert sich an Blueme-Bürgi? Der 2014 verstorbene Luzerner Blumenhändler und Stadtparlamentarier Ruedi Bürgi lieferte sich mit dem früheren Intendanten des Luzerner Theaters, Horst Statkus, einen veritablen Theaterstreit. Statkus wollte die Operetten aus dem Spielplan des Luzerner Theaters streichen. Bürgi setzte sich vorübergehend durch, die Operetten blieben.
Doch auch bei späteren Intendanzen waren Operetten (die ich selber nicht mag) für das Luzerner Theater offenbar des Teufels und wurden nicht programmiert. Obwohl diese heiteren Werke die Theatersäle füllen und für das Haus an der Reuss wichtige Einnahmen liefern könnten.
In der laufenden Spielzeit, also kurz vor der Abstimmung zum Projektierungskredit, ist nun «Die Fledermaus» im Programm. Wie auch weitere populäre Stücke, zum Beispiel von Friedrich Dürrenmatt. Mit Johann Wolfgang von Goethe möchte ich sagen: «So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt.»
Peter Rüegger, Luzern