Leserbrief in der Luzerner Zeitung
Subventionierte Propaganda
Heidi Joos , Luzern, ehemalige Parlamentarierin
Das Luzerner Theater hängt ein Transparent für ein Ja zum umstrittenen Projektierungskredit für den Theaterneubau an seine Fassade. Eine Leserbriefschreiberin kritisiert dies scharf, da sich das mit Steuergeldern subventionierte Haus damit unzulässigerweise in den politischen Meinungskampf einmische.
Ich traute meinen Augen nicht, als ich am Samstag über den Rathaussteg in Richtung Stadttheater ging. Am Theaterhaus hängt gut sichtbar ein grosses Transparent, das für ein Ja zum Projektierungskredit des neuen Luzerner Theaters am 9. Februar 2025 wirbt. Das Haus gehört zwar der Stiftung Luzerner Theater. Diese wiederum aber erhält von Stadt, den Agglomerationsgemeinden und dem Kanton jährlich 20 Millionen Franken Subventionen, um den Theaterbetrieb aufrecht zu erhalten. Es ist deshalb politisch absolut inakzeptabel, wenn das Luzerner Theater als Subventionsempfänger seine Fassade in eigener Sache für Werbung nutzt und sich in den politischen Abstimmungskampf einmischt. Der Stadtpräsident wird gebeten, diesem Treiben ein Ende zu setzen und sich für faire Spiesse für Gegner und Befürwortende des umstrittenen Projektierungskredites einzusetzen.