Aussensicht bleibt eine Zumutung
Ärgernis bleibt Ärgernis
Urs Korner-Kreintz
Auch die überarbeitete Fassung des Theaterprojekts «Überall» bleibt umstritten. Die äusseren Anpassungen sind marginal, die Zumutung für die Stadt bleibt bestehen, meint Urs Korner-Kreintz in seinem Leserbrief in der Luzerner Zeitung.
Wenn das Projekt «Überall» auch in «überarbeiteter» Fassung das beste sein soll, dann stellt sich die Frage, ob wir es mit dem Denkmalschutz (Erhaltung der alten Theaterfassade) nicht auf die Spitze treiben. Die Frage ist erlaubt, ob da der Denkmal- und Heimatschutz als absolut oberstes Prinzip einer Stadtentwicklung gelten soll und ob das Volksempfinden via Abstimmung nicht auch Schutz verdient. Der nun «überarbeitete» Theaterkomplex unterscheidet sich für mein Empfinden nach aussen hin in nichts vom erstmals vorgestellten, als unannehmbar empfundenen Projekt. Zu gering sind zwischen altem Theater und Jesuitenkirche die äusseren Änderungen. Eis schmilzt nicht und bleibt Eis, wenn man die Temperatur von minus zehn auf minus acht anhebt.
Es mag im Inneren alles stimmen und mehrfach von Fraktionen und Parteiparolen hochgelobt werden. Die Aussensicht bleibt eine Zumutung, mit der alle Stadtbewohner leben müssen, auch wenn sie nie ins Stadttheater gehen. Weil nur innen fix und aussen nix, lohnt sich auch ein Projektierungskredit nicht.
Urs Korner-Kreintz, Luzern